Freitag, 29. März 2019, 9:00–12:30 Uhr, ZHG, Hörsaal 008

Forum Museen

Leitung: Marcus Dekiert, Köln

Allgegenwärtig sind Veranstaltungen und Veröffentlichungen zur aktuellen und nicht selten als reformbedürftig angesehenen Situation der Museen sowie Ausblicke auf das „Museum der Zukunft“. Wenn die Museen zukünftig ihre gesellschaftliche Bedeutung bewahren möchten, so müssen sie sich den gegenwärtigen Herausforderungen der Digitalisierung und Ökonomisierung stellen.
Neuaufstellung und Herausforderungen der Institution Museum werden intrinsisch – wie etwa im Rahmen der Jubiläumstagung des Deutschen Museumsbunds 2017 – bereits verhandelt, aber eine eigene Positionierung der Berufsgruppe Museen des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker hinsichtlich zentraler Fragestellungen ist gleichfalls bedeutsam und unerlässlich, um die Veränderungsprozesse aktiv zu gestalten. Diese kann aus alleinstellendem Blickwinkel geschehen: aus der Sicht der Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker, die an den Museen in unterschiedlicher Funktion tätig sind. Dabei verdient besondere Beachtung, dass die Wahrnehmung unseres Faches wesentlich über die Museen erfolgt; dort trifft das Fach – und dabei nicht zuletzt die wissenschaftliche Forschung – auf ein breites Publikum und hohes öffentliches Interesse. Das Thema des Kunsthistorikertages stellt das Objekt in den Mittelpunkt der Betrachtung und damit das das Museum konstituierende Element, seine „raison d’être“.
Die Beiträge nehmen verschiedene Museumsgattungen in den Blick und benennen die je eigenen Herausforderungen: Zum einen sind es die Museen für angewandte Kunst und deren Transformation in zeitgemäße Einrichtungen bei gleichzeitiger Wahrung des ursprünglichen Kerns ihres musealen Auftrags. Sodann kommen die Heimatmuseen zur Sprache, jene so häufig übersehenen, dabei so unabdingbaren Archen der Dingkultur, die sich einer aktuellen Begeisterung für die „Heimat“ gegenübersehen – und doch stets den Kampf um Aufmerksamkeit fechten. Und zuletzt wird eine der bedeutendsten Aufgaben verhandelt, die alle musealen Einrichtungen betrifft: Die Provenienzforschung – und konkret die sich aus dieser ergebenden neuen Ausstellungsformate.

Kurzbiografie Marcus Dekiert
1990–1996Magisterstudium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Germanistik in Würzburg und Bonn
2000Promotion an der Universität Bonn („Musikanten in der Malerei der niederländischen Caravaggio-Nachfolge. Vorstufen, Ikonographie und Bedeutungsgehalt der Musikszene in der niederländischen Bildkunst des 16. und 17. Jahrhunderts“)
2000–2003Volontär und wiss. Mitarbeiter an der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe
2003–2013 Referent für Holländische und Deutsche Barockmalerei an der Alten Pinakothek / Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
seit 2013Direktor des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud, Köln
seit 2017Mitglied im Vorstand des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker e.V. (als Repräsentant der Berufsgruppe Museen)
Forschungs- bzw. Arbeitsschwerpunkte Niederländische und flämische Malerei des 16., 17. und 18. Jh.s; deutsche Malerei des 17. und 18. Jh.s; Sammlungsgeschichte
Publikationsauswahl
  • Rembrandt – Die Opferung Isaaks, Ausstellungskat., München 2004.
  • Von neuen Sternen. Adam Elsheimers „Flucht nach Ägypten“, Ausstellungskat., München 2005.
  • „Die feinsten Perlen der Kunst“. Die Gemäldekabinette des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz in Düsseldorf und Mannheim, in: Kurfürst Johann Wilhelms Bilder 1: Sammler und Mäzen, Ausstellungskat., München 2009, S. 215–247.
  • De Claeuw – De Chandieu – Le Jeune. Die „Eitelkeit und Unbeständigkeit der Welt“ in Bildern, Versen und Tönen. Zu Jacques de Claeuws Karlsruher „Vanitas-Stillleben“, in: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg 46, 2009 (2010).
  • Vermeer in München. König Max I. Joseph von Bayern als Sammler Alter Meister, München 2011.