Allgegenwärtig sind Veranstaltungen und Veröffentlichungen zur aktuellen und nicht selten als reformbedürftig angesehenen Situation der Museen sowie Ausblicke auf das „Museum der Zukunft“. Wenn die Museen zukünftig ihre gesellschaftliche Bedeutung bewahren möchten, so müssen sie sich den gegenwärtigen Herausforderungen der Digitalisierung und Ökonomisierung stellen.
Neuaufstellung und Herausforderungen der Institution Museum werden intrinsisch – wie etwa im Rahmen der Jubiläumstagung des Deutschen Museumsbunds 2017 – bereits verhandelt, aber eine eigene Positionierung der Berufsgruppe Museen des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker hinsichtlich zentraler Fragestellungen ist gleichfalls bedeutsam und unerlässlich, um die Veränderungsprozesse aktiv zu gestalten. Diese kann aus alleinstellendem Blickwinkel geschehen: aus der Sicht der Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker, die an den Museen in unterschiedlicher Funktion tätig sind. Dabei verdient besondere Beachtung, dass die Wahrnehmung unseres Faches wesentlich über die Museen erfolgt; dort trifft das Fach – und dabei nicht zuletzt die wissenschaftliche Forschung – auf ein breites Publikum und hohes öffentliches Interesse. Das Thema des Kunsthistorikertages stellt das Objekt in den Mittelpunkt der Betrachtung und damit das das Museum konstituierende Element, seine „raison d’être“.
Die Beiträge nehmen verschiedene Museumsgattungen in den Blick und benennen die je eigenen Herausforderungen: Zum einen sind es die Museen für angewandte Kunst und deren Transformation in zeitgemäße Einrichtungen bei gleichzeitiger Wahrung des ursprünglichen Kerns ihres musealen Auftrags. Sodann kommen die Heimatmuseen zur Sprache, jene so häufig übersehenen, dabei so unabdingbaren Archen der Dingkultur, die sich einer aktuellen Begeisterung für die „Heimat“ gegenübersehen – und doch stets den Kampf um Aufmerksamkeit fechten. Und zuletzt wird eine der bedeutendsten Aufgaben verhandelt, die alle musealen Einrichtungen betrifft: Die Provenienzforschung – und konkret die sich aus dieser ergebenden neuen Ausstellungsformate.