Donnerstag, 24. März 2022, 9:00–10:45 Uhr, K2, Hörsäle 17.01 & 17.02

FORM FRAGEN

Form. Funktion. Methode.

Moderation: Daniela Bohde, Stuttgart

Fragen wir nach der Relevanz von Form für die Kunstgeschichte, die wir heute betreiben wollen, dann fragen wir unweigerlich auch nach den Traditionen, in denen wir stehen, die wir fortschreiben oder aufbrechen wollen. So möchten wir in diesem Plenum zur Debatte stellen, inwieweit das Sprechen über Form die Suche nach Ordnung und Gesetzmäßigkeit impliziert, diskutieren, was für ein Verhältnis zu Material und Farbe im traditionellen Formbegriff angelegt ist und überdenken, in welcher Beziehung Form zu Funktion und Technik steht.

Das Plenum wird durch drei Impulsreferate eröffnet und lädt danach zur Diskussion ein.

Kurzbiografie Daniela Bohde
1999 Promotion an der Universität Hamburg („Haut, Fleisch und Farbe. Körperlichkeit und Materialität in den Gemälden Tizians“)
2009Habilitation an der Universität Frankfurt („Kunstgeschichte als physiognomische Wissenschaft. Eine Denkfigur in der deutschsprachigen kunsthistorischen Literatur zwischen 1920 und 1950“)
2010–2011Samuel H. Kress Senior Fellowship am Center for Advanced Study in the Visual Arts (CASVA) an der National Gallery of Art, Washington DC, USA mit dem Projekt „Disarray on Calvary“
2011–2015kontinuierliche Lehrstuhlvertretungen an der Universität Basel, der Philipps-Universität Marburg und der Ludwig-Maximilians-Universität München
seit 2015Professorin für Kunstgeschichte der Vormoderne (bis 1800) und Leitung des Instituts für Kunstgeschichte der Universität Stuttgart
Forschungs- bzw. Arbeitsschwerpunkte Bildkünste des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit; Gender- und Körpergeschichte (Anatomie, Haut, Inkarnat ...); medien- und materialhistorische Fragen, aktuell vor allem zur Zeichnung; Geschichte der kunsthistorischen Methodik, u. a. in der NS-Zeit; Darstellungsfragen der Passion Christi
Publikationsauswahl
  • (Hg. mit Alessandro Nova, unter Mitarbeit von Anna Christina Schütz) Jenseits des disegno. Die Entstehung selbstständiger Zeichnungen in Deutschland und Italien im 15. und 16. Jahrhundert, Petersberg 2018.
  • (mit Anna Christina Schütz und Irene Brückle) Körper im Helldunkel. Baldungs Imaginationen von Frauenleibern, in: Holger Jacob-Friesen und Oliver Jehle: Hans Baldung Grien. Neue Perspektiven auf sein Werk, Berlin/München 2019, S. 204–217.
  • Mary Magdalene at the Foot of the Cross: Iconography and the Semantics of Place, in: Mitteilungen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz LXI (2019), Heft 1, S. 2–43.
  • Der Topos der ‚expressiven Linie‘ und die zeichnerischen Strategien von Wolf Huber und Albrecht Altdorfer, in: Jiří Fajt und Susanne Jaeger (Hgg.): Das Expressive in der Kunst 1500–1550. Albrecht Altdorfer und seine Zeitgenossen, Berlin 2018, S. 25–41.
  • Die künstlerische Handschrift als Ausdruck des Charakters? Die scheinbare Kontinuität eines Topos’: Giorgio Vasaris maniera – Roger de Piles’ caractères – Wilhelm Fraengers Formpsychogramme, in: Fabian Jonietz und Alessandro Nova (Hgg.): Vasari als Paradigma, Venedig 2016, S. 67–78.