Donnerstag, 24. März 2022, 14:00–16:00 Uhr, Kunstmuseum Stuttgart

Ortstermin Ausstellung „Gego. Die Architektur einer Künstlerin“

Ausstellung und Performance im Kunstmuseum Stuttgart

Leitung: Stefanie Reisinger, Stuttgart

Die Künstlerin Gego (Hamburg, 1912–1994, Caracas) war eine ausgebildete Architektin und Ingenieurin. Von 1932 bis 1938 studierte sie an der TH in Stuttgart, bevor sie aufgrund ihrer jüdischen Herkunft 1939 nach Venezuela emigrieren musste. Dort begann sie Mitte der 1950er Jahre künstlerisch tätig zu werden. Die in Stuttgart erlernten architektonischen und künstlerischen Praktiken und Inhalte prägten Gegos Raumverständnis, schulten ihre städtebaulichen Perspektiven und gingen in ihr vielseitiges künstlerisches Werk ein.

Gego ist weniger bekannt für die Zusammenarbeit mit anderen Künstler/-innen, Drucker/-innen, Techniker/-innen oder Tänzer/-innen als für ihre dreidimensionalen Werke, die sich teilweise zu raumgreifenden Installationen aufspannen. Dabei wurde Gegos Interesse an Material, Technik und Architektur durch derartige Kollaborationen stetig um neue künstlerische Medien erweitert; sie beförderten Gegos unaufhörlichen experimentellen Innovationsdrang. Dieser zeigt sich auch in der ebenfalls kaum bekannten Performance „Cuerdas, simple medida (Coreogego)“, die die venezolanische Tänzerin und Choreografin Sonia Sanoja (1932–2017, Caracas) gemeinsam mit und für Gego entwickelte und im Jahr 1978 uraufgeführt wurde.

Eine Neuinszenierung der Performance findet anlässlich der Ausstellung „Gego. Die Architektur einer Künstlerin“ regelmäßig in den Ausstellungsräumen des Kunstmuseums Stuttgart statt und soll auch eigens im Rahmen dieses Ortstermins aufgeführt werden. Im Anschluss soll gemeinsam mit der Kuratorin der Ausstellung, Stefanie Reisinger, über die Chancen und Herausforderungen von Performances als integrativer Bestandteil von Ausstellungskonzepten diskutiert werden. Darüber hinaus soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern Tanz als raumbildende Aktivität verstanden werden kann: „Tanzen heißt bauen, etwas Festes schaffen, aus dem man das Unendliche betrachten und erforschen kann“, schrieb Sanoja im Jahr der Uraufführung.

Kunstmuseum Stuttgart: Gego. Die Architektur einer Künstlerin

Treffpunkt: Foyer des Kunstmuseums Stuttgart, Kleiner Schloßplatz 1

(vorherige Anmeldung erforderlich, limitierte Plätze)