Freitag, 25. März 2022, 9:00–12:15 Uhr, K2, Hörsäle 17.52 & 17.21

Forum Denkmalpflege

Formen – Fragen – Wege. Aktuelle Positionen und Herausforderungen

Leitung: Martin Bredenbeck, Brauwei­ler/Ko­blenz / Constanze Falke, Bonn

Das Arbeiten in Denkmalpflege und Denkmalschutz ist keine leichte Kost. Begrenzte Personalressourcen müssen mit immer mehr neuen Themen umgehen. Investorendruck lastet auf historischer Bausubstanz genauso wie Debatten um Energieeffizienz, Klimaschutz und Barrierefreiheit. Der öffentliche Konsens über die Belange und die Schutzziele des Fachs schwindet. Bei allem Idealismus kann dies eine echte Belastung dafür darstellen, das Denkmal in seinen Bedeutungen und Potenzialen zu sehen.

Das Forum stellt die Frage, ob und wie sich die Last auf mehrere Schultern verteilen lässt. Die Herangehensweisen der in der Denkmalpflege tätigen Berufe an die Thematiken und an die Auseinandersetzung mit dem Begriff des kulturellen Erbes wie auch ihr jeweiliger Umgang mit der Substanz selbst sind sehr unterschiedlich. Fächerübergreifender Austausch und vernetztes Denken sind hilfreich. Zugleich ist das Ideal einer Festanstellung nicht mehr notwendig der vorausgezeichnete Weg. Es bietet sich an, alternative Berufswege und Formen der Zusammenarbeit zu finden, insbesondere, da die Denkmalpflege sowohl von amtlichen als auch ehrenamtlichen Akteuren bespielt wird.

Das Forum stellt Berufsfelder vor, die in der Denkmalpflege tätig sind und Berührungspunkte haben. Neben Landesamt (Ulrich Garbe als ehemaliger Gebietsreferent) und Gedenkstätte (Kurator Timo Saalmann) soll die Per­spektive von Amt und Ehrenamt in Stuttgart als Kommune mit Strahlkraft für die Region vertreten sein (Ellen Pietrus, Leiterin der Unteren Denkmalbehörde, und Bernd Langner, Geschäftsführer des Schwäbischen Heimatbundes). Die Forumsleitung bündelt die Impulse und stellt ins Plenum die Frage, wie Wege der Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure aussehen können und welche Diskussionen des Faches sie bedingen. Die Schlussdiskussion steht auch für einen offenen Austausch zu weiteren Fragen zur Verfügung.

Berufsgruppe Denkmalpflege

Kurzbiografie Martin Bredenbeck
2009/2010Mitbegründer der „Initiative Beethovenhalle“ und der „Werkstatt Baukultur Bonn“
2011–2016 Wiss. Referent für Denkmalpflege und Baukultur beim Bundesverband Bund Heimat und Umwelt in Deutschland, Bonn
2016–2020Geschäftsführer des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln
seit 2016 Mitglied der Landesdenkmalräte Hamburg und Rheinland-Pfalz
seit 2017 Mitglied im Vorstand des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker als Repräsentant der Berufsgruppe Denkmalpflege
seit 2020 Wiss. Referent in der Denkmalerfassung beim LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Pulheim-Brauweiler
Forschungs- bzw. Arbeitsschwerpunkte Architekturgeschichte des 19.–21. Jh.s, bes. Nachkriegs- und Postmoderne; Theorie und Praxis der Denkmalpflege; Gartenkunst; bürgerschaftliches Engagement; Bildungsarbeit und Lehrtätigkeit in Baukultur und Denkmalpflege
Publikationsauswahl
  • (Hg. mit Constanze Moneke und Martin Neubacher) Beethovenhalle Bonn. Konzerthaus. Festsaal. Denkmal, Bonn 2010.
  • Die Zukunft von Sakralbauten im Rheinland (Bild – Raum – Feier. Studien zu Kirche und Kunst 10), Regensburg 2015.
  • Der Beitrag der Nachkriegsmoderne zur Gestalt der europäischen Stadt, in: Christa Reicher et al. (Hgg.): Kulissenzauber? Stadtquartiere zukunftsfähig gestalten (Beiträge zur Städtebaulichen Denkmalpflege 5), Essen 2015.
  • Beiträge in der Reihe Architekturführer der Werkstatt Baukultur Bonn, u. a. Bd. 1: Beethovenhalle (2014), Bd. 2: Frankenbad (2013), Bd. 3: Stadttheater (2015), Bd. 4: Stadthaus (2014), Bd. 6: Juridicum (2016), Bd. 12: Stadthalle Bad Godesberg (2019).
  • Wahn, Zwang, Labilität. Beobachtungen zur Psychopathologie der Denkmalpflege, in: Stephanie Herold und Gerhard Vinken (Hgg.): Denkmal_Emotion. Politisierung – Mobilisierung – Bindung, Holzminden 2021, S. 96–101.
Kurzbiografie Constanze Falke
2003–2011 Magisterstudium der Kunstgeschichte, Neueren Deutschen Literaturwissenschaften und Klassischen Archäologie in Bonn
2009/2010Mitbegründerin der „Initiative Beethovenhalle“ und der „Werkstatt Baukultur Bonn“
2012–2017Wiss. Referentin der Abteilung Denkmalförderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
seit 2014Promotionsvorhaben am Lehrstuhl für Denkmalpflege und Architekturgeschichte der Bauhaus-Universität Weimar; nebenberufliche Tätigkeit: Kunsthistorische Beratung/Denkmalberatung
2017–2019Promotionsstipendiatin der Wüstenrot Stiftung
seit 2019Denkmalberatung und Bauforschung in der Stabsstelle des Städtischen Gebäudemanagements der Bundesstadt Bonn
Forschungs- bzw. Arbeitsschwerpunkte Architekturgeschichte des 19./20. Jh.s, bes. Nachkriegsmoderne; Theorie und Praxis der Denkmalpflege; Historische Bauforschung
Publikationsauswahl
  • (Hg. mit Martin Neubacher und Martin Bredenbeck) Beethovenhalle Bonn. Konzerthaus. Festsaal. Denkmal, Bonn 2010.
  • (Hg. mit Martin Neubacher und Martin Bredenbeck) Bauen für die Bundeshauptstadt, Bonn 2011.
  • (mit Florian Kirfel) Initiativen im Denkmalschutz oder: Die Frage nach dem „Handbuch“, in: Deutsches Nationalkommitee für Denkmalschutz (Hg.): Kommunizieren – Partizipieren. Neue Wege der Denkmalvermittlung 82, Bonn 2012, S. 193–197.
  • Bürger fordern Mitspracherecht. Partizipation in der Denkmalpflege? Und: Partizipation – Chancen für die Denkmalpflege. Vereine ergreifen Partei / ehem. online unter www.denkmaldebatten.de der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
  • Beiträge in der Reihe Architekturführer der Werkstatt Baukultur Bonn, Bd. 1: Beethovenhalle (2014), Bd. 2: Frankenbad (2013), Bd. 3: Stadttheater (2015), Bd. 4: Stadthaus (2014), Bd. 6: Juridicum (2016), Bd. 12: Stadthalle Bad Godesberg (2019).